Core Web Vitals und Page Speed

Core Web Vitals sind von Google definierte Kennzahlen, die die Benutzerfreundlichkeit einer Website widerspiegeln. Mit diesen Kennzahlen kann die User Experience einer Website gemessen und bewertet werden, indem der Ladevorgang einer Seite, ihre Interaktivität und ihre visuelle Stabilität analysiert werden. 

LCP (Largest Contentful Paint): 

Largest Contentful Paint bezeichnet den Zeitpunkt während des Seitenladevorgangs, an dem der Hauptinhalt geladen und für Nutzer:innen sichtbar wird. Das größte Element ist normalerweise ein Bild, ein Video oder ein großer Textblock. LCP misst die Renderzeit des größten sichtbaren Bild- oder Textblocks im Viewport relativ zum Zeitpunkt, an dem das Laden der Seite begonnen hat. Dies ist eine wichtige nutzerzentrierte Metrik zur Messung der wahrgenommenen Ladegeschwindigkeit, da sie den Punkt in der Seitenladetimeline markiert, an dem der Hauptinhalt der Seite wahrscheinlich geladen wurde. Eine schnelle LCP vermittelt den Nutzer:innen den Eindruck, dass die Seite nützlich ist. 

INP (Interaction to Next Paint): 

Interaction to Next Paint misst die Zeit, die eine Webseite benötigt, um auf eine Benutzerinteraktion visuell zu reagieren. Die Messung erfolgt für jedes interaktive Element, auf das der Benutzer klickt. INP ersetzt seit März 2024 FID (First Input Delay). INP ist eine experimentelle Metrik zur Bewertung der Reaktionsfähigkeit. Sie beobachtet die Latenz aller Interaktionen eines Benutzers mit der Seite und gibt einen einzigen Wert an, unter dem alle (oder fast alle) Interaktionen lagen. Zu den beobachteten Interaktionen gehören Mausklicks, Tippen auf einem Touchscreen und Tastenanschläge auf einer physischen oder virtuellen Tastatur. 

CLS (Cumulative Layout Shift):  

Cumulative Layout Shift quantifiziert, wie stark sich der Inhalt einer Seite während der Ladephase visuell verschiebt.  
Die Bewertung reicht von 0 bis 1: Null bedeutet keine Verschiebung und Eins die größte Verschiebung. Dies ist wichtig, da die Benutzererfahrung leidet, wenn Seitenelemente verschoben werden, während User:innen versuchen, mit ihnen zu interagieren. CLS misst den größten Fall von Layoutverschiebungen, der während der gesamten Lebensdauer einer Seite auftritt. Dabei können Layoutverschiebungen während des Ladevorgangs oder während der Seitennutzung auftreten. 

FID (First Input Delay): 

First Input Delay misst die Zeit, die eine Seite benötigt, um auf die erste Benutzerinteraktion zu reagieren. Dies war ein wichtiger Indikator, bis er durch INP ersetzt wurde. 

TBT (Total Blocking Time): 

Total Blocking Time misst die Gesamtzeit, während der eine Seite blockiert ist und nicht auf Benutzerinteraktionen reagieren kann. Sie hilft, Probleme mit der Interaktivität einer Seite zu erkennen. 

TTFB (Time to First Byte): 

Die Time to First Byte gehört zu den "Other Web Vitals", da sie ein wichtiger Aspekt des Ladevorgangs ist und bei der Diagnose von LCP-Problemen (langsame Serverantwortzeiten) helfen kann. Inzwischen gibt es auch eine Bewertungsskala für die TTFB, die allerdings sehr "unambitionierte" Zielwerte vorgibt. 

Field Data: Diese Daten stammen von tatsächlichen Nutzerbesuchen auf einer Website und umfassen verschiedene Geräte, Netzwerkbedingungen und geografische Standorte. Sie werden von echten Nutzer:innen generiert und spiegeln die tatsächliche User Experience wider. Diese Daten werden auch als Real User Monitoring (RUM) bezeichnet. Google verwendet dafür die sogenannten CrUX-Daten (Chrome User Experience Report), die vom Chrome-Browser gesammelt werden. Field Data liefern historische Daten der letzten 28 Tage und werden für die gesamte Domain oder pro URL aggregiert. 

Lab Data: Diese Daten werden in einer kontrollierten Umgebung gesammelt, die auch als "Labor" oder "synthetische" Umgebung bezeichnet wird. Sie werden unter vordefinierten Netzwerk- und Gerätebedingungen gesammelt und dienen zur Überprüfung von Problemen und zur Validierung von Korrekturen während der Entwicklung. Lab-Daten sind nützlich, um potenzielle Leistungsprobleme zu reproduzieren und zu beheben. Diese Daten sind simuliert und künstlich und umfassen nur ein ausgewähltes Gerät, eine Netzwerkverbindung und einen vordefinierten geografischen Standort pro Testlauf. 

Lab Data werden in einer kontrollierten Umgebung unter Verwendung vordefinierter Geräte- und Netzwerkspezifikationen gesammelt. Bei der Messung der Seitenleistung ist Lab Data nützlich, um potenzielle Leistungsprobleme zu reproduzieren und zu beheben.  

Field Data spiegeln die Browser-Erfahrung echter Nutzer:innen wider, die die Website verwenden. Sie sind abhängig von der Verbindung und dem Gerät, das sie zum Surfen verwenden. Field Daten werden auch als Real User Monitoring (RUM) bezeichnet. Google verwendet dafür die sogenannten CrUX-Daten (Chrome User Experience Report), die vom Chrome-Browser gesammelt werden.  

1. User Experience (UX): 88 % der Nutzer:innen kehren nach einer schlechten Erfahrung nicht mehr auf eine Website zurück. 

2. Suchmaschinenoptimierung (SEO): Page Speed und Core Web Vitals sind offizielle Rankingfaktoren. 

3. Konversionsraten: Jede Sekunde Verzögerung beim Seitenaufbau kann die Konversionsrate um bis zu 20 Prozent senken. 

4. Mobile User Experience: Mobile User:innen erwarten, dass eine Website in weniger als 3 Sekunden geladen wird. 

5. Barrierefreiheit & Inklusivität: Barrierefreiheit ist bereits gesetzlich vorgeschrieben (EAA). Konkrete Handlungsempfehlungen und alles, was Sie zu den neuen Regularien wissen müssen, finden Sie in unserem Whitepaper Digitale Barrierefreiheit. 

Core Web Vitals ergänzen Page Speed – und umgekehrt. Es ist technisch nicht möglich, die Page Speed zu verbessern, ohne die User Experience signifikant zu optimieren. LCP, FID und CLS sind kaum manipulierbar. Dennoch sollte man sich nicht allein auf die Core Web Vitals verlassen. Insbesondere Time To First Byte (TTFB) oder Start Render sind wichtige Metriken, auf die die Core Web Vitals angewiesen sind. Die Web Vitals beschäftigen sich explizit mit der User Experience, während eine Verbesserung der Page Speed nicht zwangsläufig zu einer besseren UX führt. 

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